Pastoralvisitationen des Bischofs von Augsburg in der Gegenwart

„Unermüdlich visitierte der Hl. Ulrich seine ausgedehnte Diözese, die bis tief ins Allgäu und nach Vorarlberg reichte“, so beschreibt Dompropst Gerhard den heiligen Bischof Ulrich. Visitation als Aufgabe des Bischofs hat eine lange Tradition und ist bis heute eine wichtige Aufgabe, die einem Bischof zukommt. Worum geht es eigentlich bei einer Visitation?

Es geht um Stärkung und Ermutigung im Glauben, d.h. dass wir uns wieder besinnen auf die Grundlagen unseres katholischen Glaubens und auf ein gelebtes christliches Zeugnis: in der Familie, in der Schule, am Arbeitsplatz – zu dem Dienst, zu dem wir berufen sind. Außerdem geht es auch darum das Engagement und den Einsatz der hauptamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, wie auch der vielen Frauen und Männern, die ehrenamtlich in den Pfarreien tätig sind zu bestärken und zu loben und sie zu ermutigen.

Bei einer Visitation ist es wichtig, dass wir wieder gemeinsam entdecken, woraus wir als Kirche leben – aus der Gemeinschaft mit Jesus Christus, die uns in der Feier der Heiligen Messe immer neu geschenkt wird. Nur so werden wir die strukturellen Planungen auch wirklich mit Leben erfüllen können, wenn wir uns wieder gemeinsam auf unsere Mitte besinnen: Jesus Christus unsern Erlöser – der in den Sakramenten, im Wort der Heiligen Schrift uns nahe, ja unter uns gegenwärtig ist. Das Leben und Wirken des Hl. Ulrich verweist uns auf eine Dimension christlichen Lebens, die für uns alle von entscheidender Bedeutung ist. Ulrich war ein großer Beter – diese Verbundenheit im Gebet suchte er immer wieder – sie war für ihn von größter Wichtigkeit: „Mann des Gebetes stets mit Gott verbunden schöpftest du freudig aus dem Quell des Lebens im Opfermahle.“ (GL 885/2) Und vor allem empfing er Kraft und Stärkung aus der Feier der Eucharistie, die ja für uns alle, für jede Pfarrei die Quelle und der Gipfel allen christlichen Lebens ist.

Aufgrund der Größe unseres Bistums mit rund 1000 Pfarreien in 23 Dekanaten und in Anbetracht des dafür benannten Zeitraums (2015-2019) hat der damalige Diözesanbischof Dr. Konrad Zdarsa weitere Visitatoren benannt, die vom Kirchenrecht vorgeschriebene Visitation (vgl. CIC can 398) in seinem direkten Auftrag und in seinem Namen vorzunehmen. Dies sind: Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Weihbischof Florian Wörner, Generalvikar Harald Heinrich, Domdekan Dr. Bertram Meier, Bischofsvikar Karlheinz Knebel (2016/2017, verstorben am 4.11.2017) und Domkapitular Dr. Michael Kreuzer (2015/2016).

Mit Eintritt der Sedisvakanz im Juli 2019 waren die Visitationen bis auf die beiden verbleibenden Dekanate Günzburg und Kaufbeuren vorläufig abgeschlossen. Es wird in der Entscheidung des neuen Diözesanbischofs Dr. Bertram Meier liegen, wie die Visitationen fortgesetzt werden.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Bistums Augsburg.