Ulrichswoche 2024

„Mit dem Ohr des Herzens“

Liebe Schwestern und Brüder im Glauben,

mit der kommenden Ulrichswoche beenden wir ein reich gefülltes Jahr zu Ehren des Doppeljubiläums unseres Bistums- und Stadtpatrons. Der
hl. Ulrich wurde am 28. Dezember 923 zum Bischof von Augsburg geweiht und starb nach 50jähriger Amtszeit am 4. Juli 973. Über tausend Jahre liegen zwischen ihm und uns, und doch ist er vielen von uns in den vergangenen Monaten wieder nahegekommen: Wer sich mit Ulrichs pastoralem Wirken in einer Zeit, die von Krieg, Not und Unsicherheit geprägt war, beschäftigt, erkennt schnell die Parallelen zur Gegenwart. Seine Standfestigkeit im Glauben und seine liebevolle Fürsorge können uns Ansporn sein, den Ruf Jesu Christi im Evangelium auch für unser Leben neu zu hören.

Ulrich von Augsburg war ein Schwabe von europäischem Format und gilt spätestens seit seiner Kanonisation vor über 1030 Jahren als Heiliger der weltweiten katholischen Kirche, auch wenn seine Verehrung mehrheitlich in Mitteleuropa beheimatet ist. Zu Lebzeiten hat er, wie es vor Urzeiten schon Abraham verheißen war, den Segen Gottes, den er empfangen hatte, großzügig und voll Liebe weitergegeben: „Ich werde dich segnen und deinen Namen großmachen. Ein Segen sollst du sein“ (Gen 12,2). Denn nichts ersehnen Menschen so sehr, als dass ihnen ihre Mitmenschen Ansehen schenken und Gutes zusprechen.
Benedicere – Segnen ist tatsächlich das Kostbarste, was wir einander geben können! Und jede und jeder von uns ist dazu in der Lage: Segen ist weder käuflich noch kann er gestohlen werden, ja, er braucht nicht einmal das Wort: Wenn jemand mir wohlwill, lese ich das in seinem Blick und erkenne es an der Zugewandtheit seines Wesens.

Alle und alles sind von Ewigkeit her gesegnet, wie es Papst Franziskus 2020 in einer Katechese über das Gebet sagte: „Nichts kann je die erste Spur Gottes auslöschen, eine Spur des Guten, die Gott in die Welt, in die menschliche Natur, in uns alle hineingelegt hat: die Fähigkeit zu segnen und die Tatsache, gesegnet zu sein. Gott hat keinen Fehler gemacht mit der Schöpfung, auch nicht mit der Schöpfung des Menschen.“ – An Menschen wie dem hl. Ulrich können wir uns aufrichten. Zusammen mit der hl. Afra und dem hl. Simpert ist er, der „mit dem Ohr des Herzens“ hörte, ein treuer und zuverlässiger Fürsprecher bei Gott und segnet uns unablässig. Vertrauen wir darauf!

Ihr
+ Dr. Bertram Meier
Bischof von Augsburg

Audio/Video

Abschluss Ulrichsjubiläum und Reponierung

Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg und der anschließenden Reponierung des Schreins ist das Ulrichs-Doppeljubiläum an diesem Sonntagvormittag zu Ende gegangen. Doch auch in Zukunft soll der Bistumspatron, so Bischof Bertram Meier, für die Menschen „Leuchtturm und Anker“ sein.
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Ein Heiliger für mich?

Namenspatron, Streiter in der Not – mein Helfer bei Gott. Bedeutet das auch etwas für mich?

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